Was ist das Flywheel bzw. Kreislaufmodell?
von David Wagner | Dez 13, 2020 | SEO Basics
Du willst dein Marketing und Dein Unternehmen nach vorne bringen? Du willst stärkeres Wachstum durch zufriedene Kunden und optimierte Prozesse? Dann solltest Du Dich unbedingt mit dem Marketing Flywheel beschäftigen. Wir erklären Die wie Du das Kreislaufmodell in Dein Marketing integrieren kannst und welchen langfristigen Nutzen Dir das bringt:
Die Geschichte des Marketing Flywheels
Der ursprüngliche Gedanke des Flywheels kommt von zwei Personen, von denen eine ein gewisser Jeff Bezos war. Gemeinsam mit Jim Collins (Stanford-Professor und Marketing-Experte) entwickelte er aus dem von Jim Collins entwickelten Konzepte eine Idee des Flywheels. Der Geschichte nach kritzelte Jeff Bezos diese Idee auf eine Serviette. Im Mittelpunkt dieser Idee stand das Wachstum der eigenen Firma um das sich alles andere drehen sollte. Der Kniff daran? Um das eigene Wachstum in Bewegung zu bringen, müssen zunächst positive, begeisterte Kundenerfahrungen her. Wenn Kunden auf seiner Plattform Amazon positive Erlebnisse haben, steig die Zahl der Besucher stetig an, was weitere Händler anlockt und das Sortiment stetig wachsen lässt.
Durch mehr Besucher, mehr Händler und ein größerers Sortiment wird Amazon in der Lage sein, die Preise zu senken. Das wiederum wirkt sich nochmal positiver auf die Kundenerfahrung aus. Dieses Vorgehen stößt also eine Entwicklung an in der durch zufriedene Kunden immer mehr Wachstum generiert werden kann. Man findet auf Youtube auch ein Video von Amazon dazu:
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Weitere InformationenWeiterentwicklung durch Brian Halligan
Doch die Entwicklung des Flywheels endete nicht mit Jeff Bezoz. Denn Amazon hat mit seinem Flywheel Brian Halligan (Gründer von HubSpot) auf die Idee des (Inbound) Marketing Flywheels gebracht. Er verband die Idee des Flywheels mit seinem Marketing und entwickelte die Grundprinzipen des Marketing Flywheels. Die Kosten für Advertising auf Google & Facebook steigen Jahr für Jahr, der User ist dabei aber immer weniger bereit Werbeanzeigen zu drücken. Ein Problem, dass Deine CPC Kosten langfristig immer weiter in die Höhe treiben wird. Eine Lösung bzw. ein neuer Ansatz musste her. Der Kniff dahinter? Durch systematisches Inbound Marekting werde ich langfristig nicht nur meine Werbekosten/Ad Spend deutlich verringern können, sondern hole auch mehr aus meinen bisherigen Kunden heraus.// Du willst Dein Wissen vertiefen?
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Ziele des Flywheel-Modell
Wenn Dir als Unternehmer kurzfristige Erfolge wichtiger sind als begeistere und zufriedene Kunden, wenn Dir Schnelligkeit wichtiger ist als eine nachhaltige Kundenbeziehung, dann ist das auf lange Sicht problematisch. Du solltest mit Deinem Unternehmen nachhaltig wachsen. Denn Wachstum generierst Du vor allem durch zufriedene Kunden. Und genau hier setzt die Idee des Marketing Flywheels bzw. Kreislaufmodells an.
Die Beziehung zwischen einem Unternehmen seinen Kunden hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Der Kontakt geht mittlerweile viel weiter wie nur im klassischen Verkauf. Unpersönliche Kommunikation ist längst nicht mehr up to Date. Heutige Marketing Konzepte stellen den Kunden in den Mittelpunkt. Die Beziehung zwischen Kunde und Unternehmen soll sich entwickeln und zu einer loyalen Partnerschaft gedeihen. Nur so wird eine Geschäftsbeziehung langfristig zum Erfolg führen.
Nicht der kurzfristige Erfolg, sondern die langfristige Kundenbeziehung sollte also für Dein Unternehmen im Vordergrund stehen. Es geht für Dich darum, regelmäßig neue Kunden zu gewinnen und Bestandskunden zu binden. Genau hier setzt das Kreislaufmodell an. Denn erst wenn ein Rad richtig in Schwung kommt, kann es laufend für neue Energie sorgen, doch hierzu gleich mehr. Die Idee dabei ist, Du stellst Deinen Kunden in den Mittelpunkt um den sich alles herum bewegt. Hier unterscheidet sich das Marketing Flywheel von der ursprünglichen Variante von Jeff Bezos, der Wachstum in den Mittelpunkt seines Modells stellte.
Was ist das Marketing Flywheel genau?
Das Marketing-Flywheel ist also ein theoretisches Modell, dass die Eigendynamik in deinem Unternehmen veranschaulicht. Diese Dynamik entsteht, wenn der Kunde in den Mittelpunkt gestellt wird. Dabei wird grundsätzlich versucht, ein herausragendes Kundenerlebnis zu schaffen, dass wiederrum neue Kunden zu Dir führen soll.
Dabei spielen natürlich viele Faktoren zusammen die sich in den verschiedenen Phasen der Customer Journey abspielen. Der Kunde durchläuft auf seiner Reise dabei Marketing, Vertrieb und Kundenservice. Um das Flywheel herum bewegen sich alle Dritten Personen welche die Beziehung zwischen Dir und Deinem Kunden mit beeinflussen können. Das können z.b. Mitarbeiter, Abteilungen, externe Dienstleister wie Werbeagenturen oder auch Lieferanten sein. Um das zu verdeutlichen schauen wir uns folgende Grafik an:
Das Vorbild von James Watt auf Dein Unternehmen übertragen
Vorbild für das Kreislaufmodell ist übrigens das mechanische Schwungrad von James Watt. Ein Schwungrad ist ein Rad auf einer Achse, dass sehr engergieeffizient arbeitet. Denn je schneller es sich dreht, desto mehr Energie kann es speichern. Und die Gewschwindigkeit wiederrum hängt davon ab, wieviel Reibung erzeugt wird die das Rad ausbremst. Übertragen auf Dein Unternehmen bedeutet das: Je höher die Energie welche das Flywheel freisetzt, desto größer das Wachstum deines Unternehmens. Kommt Dein Flywheel (Schwungrad) mal so richtig in Fahrt, dreht es sich immer weiter und weiter. Dabei soll das Schwungrad eine große Eigendynamik entwickeln.Unterschied zwischen dem klassischen Sales Funnel und dem Kreislaufmodell
Der Unterschied zu klassischen Modellen wie z.B. dem klassischen Marketing Funnel liegt darin, dass im Flywheel die Energie des Kunden auf Dein Unternehmen übertragen wird. Denn ein zufriedener Kunde triebt dein Unternehmen dadurch an, dass er immer wieder neue Kunden durch seine Empfehlungen generiert. Im klassischen Funnel-Modell ist die Gewinnung des Kunden das finale Ziel. Die Energie die in die Generierung dieses Kunden geflossen ist, verpufft.Im Unterschied zum klassischen Trichtermodell, dem Sales Funnel, ist das Flywheel-Modell schlicht ganzheitlicher auf den Kunden und den Service fokusiert, während es beim Sales eher um die Fragestellung geht, wie ein Produkt oder eine Dienstleisung an den Mann gebracht werden kann. Der Prozess verläuft linear. Es geht um die unterschiedlichen Ebenen eines Verkaufsprozesses und die Produktion von Kunden, nicht in erster Linie um deren Kundenzufriedenheit. Das Flywheel dagegen nutz die Energie welche durch einen zufriedenen Kunden generiert wird um diese wieder in das eigene Unternehmen zurückzuführen.
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So funktioniert das Kreislaufmodell
Damit das Flywheel-Modell funktioniert, sind drei Faktoren besonders wichtig:
- Gewicht bzw. Geschwindigkeit
- Reibung
- Größe
Geschwindigkeit aufnehmen
Wenn Du das Flywheel erfolgreich einsetzen willst, solltest du alle drei Faktoren beachten. Das Rad kommt erst Durch Gewicht richtig ins Rollen, je mehr Energie eingespeist wird und nimmt an Geschwindigkeit auf. Dies kannst Du z.B durch die Investion in einen neuen Gechäftsbereich oder Maßnahmen, die die Kundenzufriedenheit steigern, umsetzen. Dies erhöht dies Dynamik deines Prozesses, dabei helfen Strategien wie Inbound Marketing, reibungslose Vertriebsprozesse und ein gut aufgestelltes Serviceteam.Reibung verhindern
Hat Dein Rad durch das eingesetzte Gewicht erstmal so richtig an Geschwindigkeit gewonnen, geht es nun vor allem darum Reibung zu verhindern. Reibung sind Kräfte die Deinem Kreislauf entgegenwirken, sie bremsen die Dynamik des Kreislaufes aus. Es gilt, eine möglich entstandene Reibung zu verhindern. Dazu gehören ganz grob gesagt sämtliche ineffiziente Prozesse innerhalb des Kreislaufs. Diese können sich nach Innen zwischen Dir und Deinem Kunden abspielen oder nach außen zwischen Dir und Dritten Beteiligten. Hierzu zählen z.B. ein langsamer Kundenservice, fehlende Absprachen, erhöhte Kommunikationsaufwände oder unqualifizierte Partner. Wenn z.B. ein Lieferant viel zu lange braucht die Ware zu liefern, wirkt sich das letztendlich auf die Beziehung zwischen Dir und Deinem Kunden aus.
Hier kommen natürlich auch das Thema Analyse und Controlling auf. Nur wenn Du über ausreichend Informationen verfügst kannst Du Reibung entgegenwirken. Folgende Fragen werden Dich unter anderem Beschäftigen: Wo verlieren wwir in internen Prozessen Zeit? Warum schließen manche Kunden ihre Käufe nicht ab? Kann der Kunde Dich jederzeit unkompliziert erreichen? Wie hoch ist die Nutzerfreundlichkeit? Wie nachvollziehbar und verständlich ist die Preisgestaltung?
Größer werden bzw. Wachstum fördern
Halten wir fest: Je höher die Geschwindigkeit und je niedriger die Reibung, desto mehr Wachstum entsteht für dein Unternehmen. Diese entstandene Dynamik bringt den Kreislauf in Schwung. Jetzt wird Dein Marketing und damit auch Dein Unternehmen Stück für Stück wachsen. Auch das bringt natürlich wieder Herausforderungen mit sich. Du musst dieses Wachstum fördern, ihm aber auch gewachsen sein. Denn je größer dein Flywheel wird, desto schneller wird sich dieses drehen.
Nutze das Modell für deinen Unternehmen – Die Indound-Methodik und das Flywheel
Kurz gesagt: Inbound Marketing bzw. die Methodik dient dazu, Kunden an dein Unternehmen durch relevante Inhalte und Mehrwerte zu binden. Also im Prinzip die Ur-Intention des Content Marketing. Dies soll durch hilfreiche und relevante Inhalte erzielt werden. Im Gegenzug bedeutet Outbound Marketing, dass Kunden ungefragt Inhalte vor die Nase gestellt werden, die sie vielleicht gar nicht brauchen oder benötigen. Verbindet man nun Inbound-Marketing mit der Idee des Flywheels geht es darum, den Kunden in jeder Phase der Buyers Journey zu helfen und diesen damit zu begeistern. In unserem Flywheel Modell geschieht das in den folgenden drei Phasen:
- Anziehen
- Interagieren
- Begeistern
Anziehen
In der ersten Phase geht es darum, die potenziellen Kunden auf das eigene Unternehmen aufmerksam zu machen. Der Kunde soll „angezogen“ werden. Dies geschieht natürlich durch positive Kundenerfahrungen, Empfehlungen, Bewertungen, etc. aber eben auch durch Deine Inhalte (Content). Der Kunde soll durch Deine Inhalte einen Mehrwert für sich mitnehmen. Es geht hier nicht darum dem Kunden Deine Angebote aufs Auge zu drücken, sondern der Kunde soll von alleine auf Dich aufmerksam werden. Dies geschieht über Diene Inhalte und den Content den Du auf unterschiedlichen Plattformen (Website, Social Media, Youtube, durch Influencer etc.) verbreitest. So verbindet er positive Erinnerungen mit Deinem Unternehmen und wird auf dieses aufmerksam bzw. andere darauf aufmerksam machen. Der potenzielle Kunde wird zum Besucher Deiner Website oder Kanäle. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als Inbound Marketing. Wenn Du mehr darüber wissen möchtest schau Dir unseren Blogbeitrag zum Thema Inbound Marketing an.
Natürlich kann dies durch Outbound Methoden zusätzlich verstärkt werden (z.B. Paid Ads wie Google Ads oder Social Advertising). Es geht hierbei aber schon um den Gedanken, sich seinen potentiellen Kunden nicht aufzudrängen. Hier sind wir bei Thema Gewicht. Wie viel Gewicht/Energie speist Du in Dein Flywheel ein, damit es richtig Geschwindigkeit aufnehmen kann? Durch Maßnahmen wie Suchmaschinenoptimierung (SEO), Suchmaschinenwebrung (SEA), Social Media Marketing oder Optimierung auf der eigenen Website (Conversion-Optimierung) kann ich dafür sorgen dass Schwung in meinen Kreislauf kommt.
Interagieren
In der zweiten Phase geht es um die bestmögliche und einfache Umsetzung von Kaufprozessen. Interessenten sollen nicht nur einfach kaufen sondern auch mit deinem Unternehmen interagieren können. Sorge dafür, dass User Dich schnell, einfach und unkompliziert erreichen können. Untersuche auf welchem Weg Deine Zielgruppen mit dir interagieren möchten. Telefon, E-Mail, Live-Chat, Facebook, etc. sind nur ein paar Beispiele.
Sprich Du interagierst mit Deinen Usern über deren bevorzugten Kanäle und passenden Zeiten. Hier kann der Grundstein für eine langfristige, geschäftliche Beziehung gelegt in der Usern/Besuchern zu Leads und Kunden werden. Um diese Kanäle anbieten zu können kannst du an folgenden Stellen deines Unternehmens optimieren:
- Website- und E-Mail-Personalisierung
- Datenbank-Segmentierung
- Marketing-Automatisierung
- Lead-Nurturing
- Kommunikation über mehrere Kanäle wie Chat, Telefon, Mail oder auch Social Media
Hier würde ein klassischer Marketing Funnel eigentlich enden. Wenn der User zum Kunden geworden ist, hat der Funnel seinen Zweck schließlich erfüllt. Das Flywheel geht aber weiter.
sBegeistern
Kommen wir zur dritten Phase. Der Begeisterung. Ziel hierbei ist es, deinen Kunden immer best möglichst zu unterstützen und ihn dadurch zu begeistern. Du macht aus Deinem Kunden einen Fan! Denn nur wenn der Kunde die gewünschten Ziele erreicht, ist er zufrieden. Und nur dann wird er in Betracht ziehen, dich als Unternehmen weiter zu empfehlen. Kundenservice sollte in dieser Phase ganz groß geschrieben werden. Gehe proaktiv auf deinen Kunden zu, indem du ihm möglichst breit gefächerte, zusätzliche Servicemöglichkeiten über Telefon, Chat oder E-Mail anbietest oder erstelle Umfragen oder Treueprogramme für Kunden. Dann entwickelt dein Unternehmen auch in dieser Phase eine ganz besondere Dynamik.
Messe Deine Erfolge laufend über die zahlreichen Analysetool und Möglichkeiten. Hole immer wieder Feedback Deiner Kunden ein und verbessere Stück für Stück die Customer Experience Deiner Kunden. Baue aber auch außerhalb des Online Marketings Deine Kundenbeziehung weiter aus. Verbinde Dich mit Deinen Kunden auch offline durch Events, persönlichen Support, Geschenke, etc. Der Kunde möchte schließlich Dich kennen lernen. Fördere den offenen Dialog zwischen Deinen Kunden und Dir, lass Deinen Kunden an Entscheidungen, Produktionen und Investitionen teilhaben. Sei sichtbar, sei offen und kommunikativ.
Nutze dann das Momentum aus und verwende diese Begeisterung um dein Flywheel weiter anzutreiben. Dies geschieht im Prinzip durch Empfehlungen. Denn viele und langfritig begeisterte Kunden werden davon berichten und wieder weitere Kunden zu Dir führen. Das Internet bietet zahlreiche Möglichkeiten diesen Prozess zusätzlich zu fördern. Denken wir z.B. nur an Bewertungsportale.
Nutze das Flywheel und starte jetzt
Du bist überzeugt und möchtest mithilfe von Inbound Marketing und der Kreislaufmodell Dein Marketing so richtig in Schwung bringen? Dann beginne zunächst mit der Analyse Deines Unternehmen und dessen Bereiche. Analysiere Deine Verkaufsprozesse und das Verhalten Deiner Kunden. Sind diese schon langfristig überzeugt? Wo liegen Schwächen? An welchen Punkten entsteht Reibung die sich negativ auf deine Kundenbeziehung auswirkt?
Unser Modell des Branded Universe wird Dir dabei helfen, die Komplexität Deines Unternehmens und vor allem des gesamten Marketings ganz spezifisch analysieren zu können.
David Wagner
Inhaber & Geschäftsführer
Schon während dem Studium war David Wagner immer im Online Marketing aktiv. Vor allem das Schreiben von Inhalten und Content Design sind neben dem täglichen Agenturgeschäft immer wieder ein herausforderndes Highlight. Nach seinem Jura Studium gründete David Wagner im Jahr 2017 die Agentur H&W//Brand Experience die sich auf alle Bereiche im Online Marketing spezialisiert hat.
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