Veröffentlicht: 13.11.2023
Autor Timo Schnalzger

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Search Generative Experience: das Ende der Suchmaschinenoptimierung?

Mit der Search Generative Experience bietet Google in naher Zukunft eine eigene KI, die Fragen der User beantworten und sie noch komfortabler mit passenden Suchergebnissen versorgen soll. Wird die Suchmaschinenoptimierung also überflüssig? Was können kleine und mittelständische B2B-Unternehmen tun, um sich dennoch bei Google gegen die Platzhirsche in ihrer Brache zu behaupten? Das klären wir in diesem Artikel.

Veröffentlicht: 13.11.2023

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Was ist die Search Generative Experience?

Die Search Generative Experience ist Googles Antwort auf ChatGPT und andere Künstliche Intelligenzen. Eine generative KI ermöglicht es dem Nutzer, in eine Konversation mit der Suchmaschine zu treten. Auf diese Weise können Google auch abstraktere Fragen gestellt oder Arbeitsanweisungen erteilt werden. Eine Suchanfrage könnte dann etwa so aussehen: „Zeige mir Herrenschuhe, die für eine festliche Hochzeit angemessen sind und die binnen drei Tagen geliefert werden.“

301 Redirecting

Wenn Dir die Ergebnisse noch nicht gefallen, kannst Du über einen Button eine direkte Folgefrage stellen bzw. eine Anweisung erteilen, etwa: „Beschränke die Ergebnisse auf schwarze Modelle.“ Google weiß dann, dass es auch bei dieser Anfrage um die Herrenschuhe geht. Mit SGE kann Google auch Assistentenfunktionen übernehmen und zum Beispiel Packlisten für ein bestimmtes Reiseziel oder Trainingspläne für Deinen Sport erstellen.

Welche Ziele verfolgt die Google SGE?

Die Ziele, die die Google SGE verfolgt, dürften klar sein: Die Suche und die Darstellung von Ergebnissen soll für die Nutzer komfortabler sein als in der klassischen Google Suche – und vor allem passender. Ein User muss nicht mehr mehrere Suchanfragen stellen, um sich der passenden Antwort zu nähern, sondern wird über die Folgefragen und Alternativvorschläge von Google entlang der gesamten Customer Journey zu einem Ergebnis geleitet.

Was, wenn die Informationen falsch sind?

Gleichzeitig muss Google mit einem Problem klarkommen, das Du vielleicht selbst schon erlebt hast, wenn Du bereits eine KI zur Texterstellung genutzt hast. Die Informationen sind manchmal schlichtweg falsch. Außerdem kannst Du die Quellen, aus denen die KI die Antwort erstellt hat, nicht nachprüfen. Das will Google besser machen. Und hier wird es für die Suchmaschinenoptimierung interessant.

"Ob dann wirklich alles so kommt bleibt abzuwarten."

Wie wird die Search Generative Experience SEO verändern?

Wie jede generative KI braucht auch die Google SGE Datenquellen, aus denen sie die Informationen zieht, die sie als Text über den normalen Suchergebnissen in einem farblich hervorgehobenen Fenster ausgibt – dem sogenannten KI-Snapshot. Die Datenquellen für den Snapshot sind weiterhin die von Menschen erstellte Inhalte auf Websites. Das Besondere an der Google SGE ist, dass sie die verwendeten Quellen im Snapshot prominent hervorhebt – ähnlich wie schon heute beim Featured Snippet. Um in Zukunft die meisten Klicks zu bekommen, wird es zentral sein, in den Quellen der Search Generative Experience genannt zu werden.

Wie sehen die Suchergebnisse von Google in Zukunft aus?

Die konventionellen Suchergebnisse werden weiterhin wie gewohnt angezeigt. Der KI-Snapshot steht allerdings an erster Stelle. Ob User, deren Frage im Snapshot beantwortet wurde oder die in eine Konversation mit der KI einsteigen, tatsächlich noch zu den organischen Suchergebnissen herunterscrollen und sich mit diesem beschäftigen, können wir zumindest bezweifeln. Schon heute generieren Suchanfragen mit Featured Snippet weniger Klicks, da die Frage der User ja sofort beantwortet wird. Die Zahl der Klicks wird also wohl weiter abnehmen, dafür sind die Leads, die doch noch auf Deine Seite kommen, qualifizierter, da das Suchergebnis besser zu ihrer Anfrage passt. Doch wie wird das in Zukunft genau funktionieren?

Auch Google benötigt Quellen

Zur Generierung von KI-Texten und zur Prüfung von deren Korrektheit benötigt Google eine Datengrundlage. Diese besteht aus den klassischen Suchergebnissen, also aus von Menschen erstelltem Content. Die Kunst wird künftig sein, dass Google Deinen Content als Quelle heranzieht.

Werde zu Quelle der Search Generative Experience

Die Ergebnisse der klassischen Suche sind die Quelle für alle Antworten der KI. Willst Du in Zukunft erfolgreich sein, musst Du zu einer dieser Quellen werden. Dazu bedarf es hoher Qualität der Inhalte und einer hohen Autorität der Domain.

So schaffst Du es zur Quelle für die Search Generative Experience zu werden

Damit Du es schaffst, dass Google Dich als Quelle heranzieht, sind vor allem zwei Dinge wichtig: Dein Content muss einzigartig und hochwertig sein und echte Mehrwerte für die User bieten. Außerdem musst Du über möglichst viel Autorität verfügen. Sehen wir uns beides etwas genauer an.

Einzigartiger, hochwertiger Content wird noch wichtiger

Einzigartiger und hochwertiger Content ist schon seit Jahren zentral dafür, dass Google Deine Seite ganz oben rankt. Hier ändert sich also grundsätzlich erst mal nicht viel, verglichen mit dem, was eine SEO-Agentur heute macht. Neu ist, dass die Vielfalt und Qualität des Contents noch wichtiger wird. Das bezieht sich sowohl auf die Contentformate als auch auf den Inhalt. Das Ziel, das Google mit Einführung der KI verfolgt ist, auch, den User entlang der gesamten Customer Journey zu begleiten. Die Folgefragen sind das offensichtlichste Beispiel hierfür. Darum ist der im Vorteil, der Inhalte anbietet, die die gesamte Nutzerreise abdecken. Unterschiedliche Contentformate (Text, Grafiken, Videos) kann Google alle an passender Stelle in den Snapshot integrieren.

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    Sei die Quelle für die anderen, um zur Quelle für Google zu werden

    Eines der Hauptziele von Google ist es, dass seine KI Falschinformationen und erfundenen Content ausschließen kann. Dazu werden die KI-generierten Informationen mit Referenzen aus dem Web abgeglichen. Die Vertrauenswürdigkeit seiner Quellen bewertet Google nach verschiedenen Faktoren. Wichtig ist, dass Du auf Deiner Domain nicht nur andere zitierst, sondern eigene Inhalte bietest, die die anderen nicht haben. Das können etwa Deine fachlichen Einschätzungen zu einem Sachverhalt oder die Erfahrungen Deines Unternehmens dazu sein. Oder Du bist der Einzige, der ein Video zu diesem Thema hat. Kurz gesagt: Zitiere nicht die anderen, sondern sei die Quelle.  Dann hast Du gute Chancen, dass auch Google Dich als Quelle für seine KI-Snapshots heranzieht.

    Was bedeutet  Search Generative Experience für Google Ads?

    Wenn Du oder Deine SEA-Agentur bisher schon Werbung auf Google schaltest, wird sich wenig für Dich ändern. Google Ads werden weiterhin ganz oben und ganz unten auf jeder SERP-Seite ausgespielt. Auch im KI-Snapshot soll es künftig Werbeanzeigen bzw. „Sponsored Posts“ geben. Das ist auch wenig überraschend, verdient Google mit den Ads doch sein Geld. Die KI-Suche kann in diesem Zusammenhang als mehr als Maßnahme betrachtet werden, mit der Google seine Relevanz auf dem Markt und somit seinen Vorsprung gegenüber dem Wettbewerb behält.

    Search Generative Experience betrifft nicht alle Branchen – zunächst

    Noch steht die Search Generative Experience nur für ausgewählte Nutzer mit Zugang zu den Google Search Labs zum Test zur Verfügung. Doch selbst wenn diese neue Art des Suchens für alle User bereitgestellt wird, wird sie nicht bei jeder Anfrage ausgespielt werden. Insbesondere bei Your-Money-Your-Life-Themen (Gesundheit, Finanzen etc.) wird die KI wohl noch längere Zeit keine Antwort generieren, da hier ein Irrtum verheerende Folgen haben kann.

    Die Google SGE im B2B-Bereich

    Doch auch im B2B-Bereich wirst Du den KI-Snapshot wohl oft vergeblich suchen. Hier ist oft die Datengrundlage zu dünn, um vernünftige Antworten zu generieren und deren Korrektheit zu überprüfen. Das gilt natürlich umso mehr, je spezifischer ein Produkt oder eine Dienstleistung ist. Andererseits bietet genau diese Situation auch kleineren Akteuren die Chance, sich als Quelle für die Google SGE zu etablieren, indem sie für ihren Bereich Content anbieten, der die genannten Kriterien erfüllt.

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    Fazit: Macht die Search Generative Experience die Suchmaschinenoptimierung überflüssig?

    Wenn Du den Beitrag bis hier her gelesen hast, kennst Du die Antwort eigentlich schon: Nein, die Search Generative Experience macht klassische Maßnahmen zur Verbesserung der Sichtbarkeit nicht überflüssig. Zum einen, weil Menschen immer noch Inhalte wollen, die von anderen Menschen erstellt werden (je wichtiger das Thema für sie, desto mehr misstrauen sie einer Maschine), zum anderen, weil die Inhalte der generativen KI auf dem Content menschlicher Autoren aufbauen. In Zukunft wird es darum gehen, Google durch möglichst vielseitigen, hochwertigen Content und eine hohe Autorität davon zu überzeugen, gerade Deine Inhalte im KI-Snapshot auszuspielen. Doch vor allem im B2B-Bereich wird es noch eine Weile dauern, bis die KI Antworten auf komplexe Fragen geben kann.

    David Wagner

    CEO
    Schon während dem Studium war David Wagner immer im Online-Marketing aktiv. Seit 2017 leitet David Wagner H&W//Brand Experience als digitale Unternehmensberatung.