Definition: Was ist Unternehmensentwicklung?

Unternehmensentwicklung oder Business Development bezeichnet alle zielgerichteten Maßnahmen, die der Weiterentwicklung eines Unternehmens dienen. Dazu gehören z. B. die Finanzplanung, die Investitionspolitik sowie die Wettbewerbsstrategie, aber auch die Unternehmenskultur oder die Führungsgrundsätze und selbstverständlich die Entscheidung, mit welchem Geschäftsmodell das Unternehmen auf welchen Geschäftsfeldern agieren möchte.

Inhalt

Wie funktioniert Unternehmensentwicklung?

Die Frage, wie Unternehmensentwicklung  funktioniert, eröffnet ein weites Feld potentieller Antworten. Hier kann der Fokus auf die Entscheidungsträger innerhalb der Organisation und den Anforderungen an dieselben gelegt oder es kann das Unternehmen als Ganzes betrachtet werden. Ferner können verschiedene Subkategorien der Unternehmensentwicklung betrachtet werden, etwa die strategische, die strukturelle oder die agile Unternehmensentwicklung.

Strategische Unternehmensentwicklung

Die strategische Unternehmensentwicklung beschäftigt sich mit der allgemeinen Ausrichtung der Unternehmung, also etwa dessen Geschäftsfeldern, -plänen oder Absatzmärkten. Doch auch die Kultur des Unternehmens oder seine Vision fallen in diesen Bereich. Alle Strategien der Unternehmensentwicklung und alle ergriffenen Maßnahmen zielen darauf ab, das Unternehmen zu stärken, indem seine Position am Markt verbessert wird.

Strukturelle Unternehmensentwicklung

Die Strukturelle oder organisatorische Unternehmensentwicklung befasst sich mit Strukturen und Abläufen im Unternehmen, also dessen Organisation. Sie darf aber nicht mit der Organisationsentwicklung verwechselt werden, die sich zum Beispiel auf die Personalentwicklung (und in der Folge mit der Personalauswahl) oder der Forschung beschäftigt.

Weitere Aufgaben der Unternehmensentwicklung

Neben diesen beiden Aspekten der Unternehmensentwicklung gibt es noch viele weitere, abhängig davon, welcher wissenschaftlichen Schule oder welchem Führungskonzept man zu folgen gewillt ist. Oft werden auch Führungskräfte bzw. deren Verhalten zur Unternehmensentwicklung gezählt, ebenso die Personalentwicklung und das Skill-Management. Es geht also auch um die Zukunft der Menschen in der jeweiligen Organisation.

Wie funktioniert Unternehmensentwicklung in der Praxis?

In der Praxis ist die Unternehmensentwicklung also eine interdisziplinäre Aufgabe, die je nach Unternehmen die verschiedensten Bereiche umfassen kann. Darum sind pauschale Aussagen und Ratschläge über die ideale Umsetzung schwierig. Generell erfordert die Unternehmensentwicklung jedoch ein gewisses Maß an Kreativität und die Fähigkeit, außerhalb festgefahrener Denkmuster zu agieren, um die derzeitige Position zu hinterfragen und die notwendigen Entwicklungsprozesse anzustoßen und zu begleiten.

Praktische Anforderungen

Alle Aufgaben der Unternehmensentwicklung lassen sich dennoch auf einige zentrale Anforderungen herunterbrechen. So muss sie einem Ziel dienen, zukunftsorientiert sein und das Unternehmen als komplexes System begreifen. Aus letzterem ergibt sich, dass die Entwicklung des Unternehmens bzw. der Organisation, wie zuvor erwähnt, eine interdisziplinäre Aufgabe ist. Das funktioniert aber nicht immer so reibungslos wie hier geschildert. Doch welche Hemmnisse stehen dem Erfolg der Unternehmensentwicklung entgegen?

Beharrungskräfte hemmen die Unternehmensentwicklung

In der Praxis bestehen jedoch häufig Hemmungen, eine Weiterentwicklung des eigenen Unternehmens in Gang zu setzen. Die Ursache hierfür liegt häufig in den im Betrieb vorhandenen Beharrungskräften, die den Wandel und den Aufbau neuer Strukturen hemmen. Oft erscheinen Innovation und Veränderung wenig attraktiv. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn ein Unternehmen bereits erfolgreich am Markt agiert.

Ein Grund für mangelhafte Unternehmensentwicklung: die Kompetenzfalle

Solche Unternehmen befinden sich in dem, was in der Wirtschaftswissenschaft als Kompetenzfalle bezeichnet wird. Ihre Produktionsmittel, das Know-How ihrer Mitarbeiter, die Prozesse im Unternehmen usw. sind auf die bestehende Produktion oder Dienstleistung ausgerichtet, wo sie bereits sehr erfolgreich agieren.

Bevor sich eine neue Technik etablieren kann, ist sie immer ein Nischenprodukt. Um jedoch in eine Nische vordringen zu können, sind jedoch meist große Investitionen erforderlich. Diese sind freilich eher für einen Akteur attraktiv, der noch „auf der grünen Wiese“ steht als für einen, der bereits seit Jahrzehnten Geld mit etablierten Angeboten verdient.

Marktführer in der Kompetenzfalle

Diese Einstellung muss auch nicht immer falsch sein, denn nicht jede Innovation kann sich am Markt durchsetzen, doch wer bedeutende Trends nicht erkennt, findet sich schnell in einer unangenehmen Lage wieder. Ein anschauliches Beispiel ist die deutsche Elektronikindustrie. Deren Consumer Produkte hatten früher weltweit einen legendären Ruf, heute spielen deutsche Unternehmen in dieser Sparte fast keine Rolle mehr. Die Ursache dafür liegt unter anderem darin, dass wichtige Entwicklungen durch das Management der Unternehmen verkannt wurden, so etwa das enorme Potential der MP3-Technologie.

Auch wenn sich Ursachen und Folgen verweigerter Unternehmensentwicklung am anschaulichsten im Produktionsbereich erklären lassen, gilt das Gesagte freilich auch für alle anderen Bereiche. Wer sich neuer Führungsstile (z. B. der Selbstführung) verweigert, weil es bisher auch mit starren Hierarchien geklappt hat, steht irgendwann ohne Mitarbeiter da usw.

Schwierigkeiten kleiner und mittelständischer Unternehmen bei der Unternehmensentwicklung

Insbesondere bei KMU tritt ein weiteres Problem hinzu: Während große Unternehmen und international agierende Konzern teilweise über eigene Abteilungen verfügen, die sich nur der Unternehmensentwicklung widmen, fehlen in kleinen und mittelständischen Unternehmen oft die notwendigen Strukturen für das Business Development. Die Befähigung, dieses Problem rechtzeitig zu erkennen, ist zentrale Führungsaufgabe. Es liegt in der Verantwortung der Führungskräfte zu handeln und sich im Bedarfsfall externe Kompetenz und Beratung für die Entwicklung des Unternehmens zu holen.