Hidden Content: Wie Du Deine Website zielsicher in den Untergang führst

von Timo Schnalzger

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12.09.2022

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SEO Wiki

Hidden Content - Versuche ihn zu vermeiden

„Ein Irrtum wird erst dann zum Fehler, wenn man an ihm festhält.“ Ich habe keine Ahnung, welcher große Geist diese Weisheit in die Welt gesetzt hat, aber es ist schon immer ein altbewährter Trick, einen Artikel mit einem schlauen Zitat zu beginnen, um als Autor intellektuell zu wirken. Auch ein altbewährter Trick ist Hidden Content. Warum der aber heute gar nicht mehr intellektuell wirkt, sondern so ziemlich der dümmste SEO-Fehler überhaupt ist, schauen wir uns jetzt an.

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Ein Klassiker der Ranking-Manipulation und warum er heute nicht mehr funktioniert

Hidden Content ist ein Klassiker des Black-Hat-SEO. Er stammt aus den Tagen, als Google (oder besser gesagt alle Suchmaschinen) relevante Inhalte noch daran zu erkennen versuchten, wie häufig das Keyword in einem Text vorkam. Wer also möglichst oft den Suchbegriff in seinen Texten unterbrachte, stand in den SERPs ganz oben. Kein Wunder, dass bald so eine Art Wettrüsten um die höchste Keyworddichte einsetzte. Da es für die User jedoch irritierend und nutzlos war, wenn in einem Text permanent ihr Suchbegriff vorkam, ging man dazu über, den Seitenbesuchern „normale“ Beiträge ohne Optimierung zu präsentieren und die für die Suchmaschine optimierten Texte zu verstecken. So entstand der Hidden Content.

So wurden versteckte Inhalte früher platziert

Aus heutiger Sicht war das Vorgehen fast schon plump. Man blendete entweder das CSS-Element im Frontend aus oder passte ganz einfach die Schriftfarbe des Hintergrunds an (also zum Beispiel weiße Schrift auf weißem Grund). Alternativ konnten Texte auch versteckt werden, indem man ein Bild über ihnen platzierte. Allen Methoden ist gemein, dass der Text bzw. der Quelltext für den Crawler sichtbar bleibt, wohingegen die menschlichen Benutzer seine Existenz meist nicht einmal erahnen können.

Ganz ähnlich kann man übrigens auch mit Links verfahren, die man zwar auf der Seite platzieren möchte, von denen die User aber nichts wissen sollen. In solchen Fällen war es üblich als Ankertext entweder ein (Sonder-)Zeichen zu verwenden, das zwar im Quelltext zu finden war, im Frontend jedoch nicht ausgespielt wurde. Auch hierzu gab es eine simple Alternative: den Ankertext auf einen Punkt am Ende des Satzesbeschränken. Dann ist er zwar nicht unsichtbar, aber fast unmöglich zu erkennen.

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Funktioniert Hidden Content heute noch?

Nein! Suchmaschinen sind heute in der Lage, die Befehle mit deren Hilfe Inhalte auf die klassische Art und Weise versteckt werden, zu erkennen. Es ist also nicht mehr so einfach möglich, einen Text voller Keywords zu verstecken, weder über das Ausblenden eines CSS-Moduls noch durch das Verbergen hinter einem Bild (und schon gar nicht mit einer weißen Schrift). Was passiert, wenn Du es trotzdem versuchst und Google das erkennt?

Hidden Content verstößt gegen die Richtlinien von Google und gilt als versuchte Manipulation des Rankings in den Suchergebnissen. Im besten Fall wertet Google nur die betroffene Unterseite ab, in schlimmeren Fällen, die gesamte Domain. Im allerschlimmsten Fall wird Deine Seite ganz aus dem Index der Suchergebnisse entfernt. Hidden Content ist also so ziemlich die dümmste Rankingmanipulation, die einem einfallen kann.

    Zweifelsfälle: Ist das Hidden Content oder nicht?

    Neben eindeutigen Manipulationsversuchen gibt es aber auch noch einige Fälle, wo Inhalte zwar nicht sichtbar sind, aber dennoch kein Versuch vorliegt Google zu täuschen. Das ist immer dann der Fall, wenn Inhalte nicht ausgeblendet werden, weil sie ausschließlich für den Google-Bot geschrieben sind, sondern um das Nutzererlebnis zu verbessern. Diesen Unterschied zeigen wir Dir am besten an drei Beispielen.

      Warum Du auf Click-to-Expand-Texte besser verzichten solltest

      Click-to-Expand bedeutet, dass ein Inhalt (oder zumindest ein Teil davon) verborgen bleibt, bis der User auf eine Schaltfläche klickt, um ihn zu erweitern. Solche Texte sind zwar kein versteckter Inhalt im klassischen Sinne, jedoch gibt es trotzdem einen guten Grund, weshalb immer mehr Webmaster auf sie verzichten: Alles sieht danach aus, dass Google solcherart versteckten Texten keine große Relevanz für das Ranking einer Seite zuschreibt. Zwar bestätigen dies die Richtlinien nicht ausdrücklich, jedoch haben sich Click-to-Expand-Inhalte in der Praxis als relativ wenig hilfreich erwiesen, selbst wenn sie relevante Keywords enthielten.

      Was ist, wenn mein Responsive Design Inhalte ausblendet?

      Du brauchst Dir keine Sorgen zu machen, wenn Du ein Responsive Design für Deine Domain verwendest und es bestimmte Inhalte in der mobilen Ansicht ausblendet. Google straft Responsive Designs nicht ab,da sie das Nutzererlebnis verbessern, indem sie die Darstellung der Website an das Gerät anpassen, mit dem der User die Seite besucht und somit für ein angenehmeres Nutzererlebnis sorgen. Es handelt sich außerdem nicht um Hidden Content im klassischen Sinn, da die Inhalte nur für bestimmte Geräte ausgeblendet werden, nicht aber für alle User.

      Sind Tracking Pixel verbotener Hidden Content?

      Tracking Pixel sind eine alternative Methode zu Cookies, wenn es darum geht, das Nutzerverhalten auf einer Website zu erfassen. Es handelt sich dabei um kleine Grafiken, die den Seitenaufruf als solches und weitere Informationen (z. B. den Browser oder die Bildschirmauflösung des Users) erfassen und Dir so helfen Deine Website besser auf Deine Nutzer abzustimmen. Aber Trackingpixel sind klein und meist transparent, sodass sie für den User unsichtbar sind. Zählen sie deshalb als Hidden Content?

      Nein, denn Suchmaschinen-Crawler können Tracking Pixel im Quelltext erkennen und als solche identifizieren. Da ihr Zweck nicht in der Ranking-Manipulation, sondern im Erfassen von Nutzerdaten liegt, gelten sie nicht als verbotener Hidden Content, obwohl sie für die User verborgen bleiben. Du darfst Tracking Pixel also einsetzen.

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      Zusammenfassung: Hidden Content

      Hidden Content bezeichnet eine aus heutiger Sicht primitive Form der Rankingmanipulation aus den Anfangstagen der Suchmaschinen. Er arbeitet mit Inhalten, die für den Google-Crawler optimiert sind, aber den menschlichen Usern verborgen bleiben. Die heute im Einsatz befindlichen Suchmaschinen-Algorithmen erkennen ihn problemlos und strafen die entsprechende Domain ab. Hidden Content ist darum ein aussichtsloser, schädlicher Manipulationsversuch.

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      Timo Schnalzger

      SEO//Content Marketing
      Timo war schon in der Schule begeistert von der Literatur. Auf der Suche nach einem Studiengang geriet er an die Germanistik. Dort entdeckte er seine Liebe zum detaillierten Arbeiten an und mit Texten. Erste Gehversuche mit kreativem Schreiben unternahm er in seiner Zeit als Mitglied der studentischen Fachschaft. Jetzt kombiniert er alle diese Interessen und Fähigkeiten bei H&W.